Für ein paar Tage ist der Moloch immer ausgesprochen anregend. Für den Fernsehwerbespot bleibt man sich der WM-Tradition treu, das Casting war Formsache. Also wieder drei Tage für die Dreharbeiten freischaufeln und vor den Übertragungen sein eigenes Grinsen ertragen. Die Restaurantpreise im Moloch sind mittlerweile unbezahlbar und die Servicequalität unerwartet unterirdisch.
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Bei Brasilianern und Deutschen, die in Brasilien leben, ungläubiges Staunen geerntet, als ich sagte, dass es in D reichlich Leute gebe, die die Proteste zu Antififa-Protesten erklärten.
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Im Moloch wurden in den ersten 20 Tagen durchschnittliche Tageshöchsttemperaturen von 31,3 Grad Celsius und damit der höchste Wert seit den Wetteraufzeichnungen 1943 gemessen. Der historische Durchschnitt der Tageshöchsttemperaturen soll bei 27,3 Grad Celsius liegen.
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In den großen brasilianischen Städten, vor allem in Rio und São Paulo macht den Shopping Centern derzeit eine neue Art von Protest zu schaffen, der sogenannte rolezinho, eine Art politisierter flashmob. Bei einigen wurde die Polizei zu Hilfe gerufen, die überraschenderweise zur Eskalation mit Krawallen führte. Da auch Einstweilige Verfügungen keinen Erfolg brachten, schloss ein Shopping Center ganz einfach seine Pforten.
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Die Polizei hat auch noch mit ganz anderen Problemen zu kämpfen. Zwar hat sich die Zahl der von Polizisten des Bundeslandes São Paulo im Dienst verursachten Todesopfer im Jahr 2013 (Januar bis November) um 39% reduziert, gleichzeitig stieg die Zahl der von Polizisten in ihrer Freizeit verursachten Tode aber um 50%. In drei Monaten (März, Mai und Oktober) war die Zahl der außer Dienst verursachten Tode sogar höher als der, die im Dienst verzeichnet wurden.

Kaum zu Hause, schon rummst es wieder an der Scheibe. Ein Trauerspiel.

Für den Touristen, der sich unter einem brasilianischen Winter im Süden des Landes 15 bis 20 Grad vorstellt, mag damit durchaus Recht haben, wenigstens tagsüber, denn nachts kann es während der WM durchaus zu Temperaturen unter 5 Grad kommen.

Nach Ablieferung der auch im Urlaub nicht abreissenden Arbeit und der Nachricht, dass sie mit den Tests für die Fernsehwerbung im WM-Jahr auf meine Rückkehr warten, mit sich erwartungsfroh in die S-Bahn quetschenden Pokalhorden Richtung fröhliches Wiedersehen zwei Stationen früher als früher ausgestiegen und mit dem besten Freund einen guten Film gesehen, im Kloh den Freudengesängen des nahenden Viertelfinaleinzugs und danach dem unvergesslichen Konzert von Felix Kubin und Mitch & Mitch im Bunker gelauscht, sich fragend, warum es nicht besser besucht war, was aber eigentlich auch egal ist.

Eigentlich möchte ich nicht wissen, was mich auf meinen Streifzügen durch den Garten erwartet.

Die eilige Übersetzungsanfrage von 07:19 wurde um 07:41 wieder zurückgezogen.