Stellen Sie sich vor, in einer Stadt mit 17 Millionen Einwohnern und etwa 5 Millionen Autos auf den Straßen gibt es an den 1800 Tankstellen kein Benzin mehr.
So oder ähnlich geht es São Paulo heute.
Äthanol und Diesel soll es zum Teil noch geben.

Seit einigen Tagen streiken die Tanklastwagenfahrer in Protest gegen das Fahrverbot der Stadt São Paulo, das Lkws untersagt, zwischen 5 und 9 Uhr morgens und 17 und 22 Uhr abends auf einer Reihe von Hauptstraßen zu fahren. Das Verbot gilt zwar schon seit Dezember 2011, die Bußgelder werden aber erst seit Montag verhängt.

Gestern wurden die ersten Tanklaster von der Polizei eskortiert, um den vollständigen Zusammenbruch der Versorgung zu verhindern. Außerdem wurde eine erste einstweilige Verfügung für den Abbruch des Streiks erlassen. Die Gewerkschaft hat die Fahrer dementsprechend angehalten, ihre Lieferungen wieder aufzunehmen. Die Entscheidung darüber, so die Gewerkschaft, stehe jedoch allein den "selbständigen" Fahrern zu.

Inzwischen nutzten einige Tankstellen die Gunst der Stunde, um die Preise z.T. kräftig zu erhöhen und wurden prompt festgenommen.